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Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die typischen roten Dachziegel waren schon in der Antike weit verbreitet. Im Laufe der Jahrtausende perfektionierten die Töpfer die Methoden der Formgebung, Brennverfahren und Glasurtechniken. Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert stieg die Verbreitung von keramischen Fliesen an. Anfangs waren Keramikfliesen nur ein Nebengeschäft der Ziegeleien, doch daraus entwickelte sich eine eigenständige Industrie. Seit dem späten 20. Jahrhundert werden Fliesen fast ausschließlich in automatisierten Fabriken hergestellt. Es gibt aber immer noch handwerkliche Betriebe, die individuelle Keramiken in kleineren Serien produzieren.
Philosophie
Um Keramik herzustellen, benötigt man Ton. Woher der kommt? Ursprünglich war jeder Ton einmal festes Gestein. Über die Zeit machen Verwitterungen wie Regen, Wind, Frost, Erdbeben und großer Druck den Stein spröde und porös. Übrig blieben sehr feinkörnige, pulverartige und wasserhaltige Mineralien, die gemischt mit Wasser zu jeder x-beliebigen Form gepresst werden können. Diese Eigenschaft erkannten die Menschen schon vor knapp 30.000 Jahren. Sie fingen an, den geformten Ton zu brennen und damit zu härten. Im Laufe der Jahrtausende entwickelten Keramikhersteller bemerkenswerte künstlerische Fähigkeiten.
Farben & Formen
Neben Ton gehören weitere mineralische Rohstoffe zur Rezeptur einer Keramik. Die Farbe von unglasierten Keramikfliesen entsteht durch die Beimischung färbender Oxide. Diese Oxide sind entweder natürliche Bestandteile der Rohstoffe (z.B. Eisenoxid) oder sie werden den Scherben gezielt zugemischt. Bei glasierter Keramik wird die Oberfläche durch eine auf den Scherben aufgetragene Glasur veredelt.
Verwendung
Je nach Anwendungsszenario werden Quarz, Kaolin, Feldspat, Kalzit, Dolomite, Flussspat oder Schamotte beigemischt. Die Wahl der Ausgangsrohstoffe ist fast schon eine Wissenschaft für sich. Um nur die wichtigsten Unterscheidungen zu nennen: Steinzeug ist ein dichter Werkstoff mit natürlicher Brennfarbe und ist definiert als eine Keramik mit einer Wasseraufnahme von unter 3%. Steingut ist poröse Keramik mit weißer Brennfarbe, deren „Scherben“ nach dem Brand eine Wasseraufnahme von mehr als 10% aufweist. Vorteil ist die gute Bearbeitbarkeit sowie Dekorierungsfähigkeit. Aufgrund der hohen Porosität ist Steingut nicht frostfest. Deshalb sind glasierten Wandfliese ausschließlich für Innenbereiche geeignet. Feinsteinzeug dagegen zeichnet sich durch eine sehr geringe Wasseraufnahme von weniger als 0,5 % aus und ist auch für den Außenbereich geeignet.
Aktuelle Trends
Seit den Anfängen der Keramikherstellung haben sich die verwendeten Rohstoffe nur wenig geändert. Bis in die 1970er Jahre dominierte bei den Wandfliesen das Format 15×15 cm. Seitdem wird eine große Zahl neuer Formate angeboten mit der Tendenz zu immer größeren Fliesen. Inzwischen sind Formate von 120×120 cm durchaus handelsüblich. Der Trend hin zu großen Fliesen, die mit möglichst kleinen Fugen (zwischen 2 und 3 mm) verlegt werden, macht auch vor Keramikfliesen nicht Halt.
Ökologische Aspekte
Durch große Hitze und Druck beim Brennen enthalten Keramikfliesen keine raumluftbelastenden, ausgasenden Stoffe. Alle Keramikfliesen – egal ob Feinsteinzeug, glasiertes Steinzeug oder Steingut – besitzen eine sehr dichte Oberfläche und bieten daher keine Lebenswelt für Schimmelpilze oder Bakterien.
Reinigung & Pflege
Fliesen sind pflegeleicht. Zur Entfernung fettiger Verunreinigungen werden alkalische Reinigungsmittel empfohlen. Manche Pflegemittel und Reiniger, die einen Fett-, Wachs- oder Polymerfilm hinterlassen, können das Erscheinungsbild der Fliesenoberfläche trüben und Flecken oder klebrige Schichten hinterlassen. Spezielle auf das Feinsteinzeug abgestimmte Reiniger können diese Schichten problemlos lösen und beseitigen und lassen Ihren Boden und Ihre Wände schön wie am ersten Tag erscheinen.